Geldanlage: Wie viel Risiko darf es sein?

Die Wahl fällt schwer: Zu wie viel Risiko sollten Sie bereit sein?
Bei Geldanlagen bleibt ein Großteil der deutschen Sparer lieber auf der konservativen Seite. Dabei nehmen sie aktuell meist verschwindend geringe Renditen in Kauf. Wirklich ertragreiche Anlageformen werden wenig genutzt – wohl aus Angst vor zu hohem Risiko. Aber wie viel Risiko muss es wirklich sein, damit eine Anlage sich lohnt?
Welche Geldanlageformen werden genutzt?
Eine Umfrage der Bausparkassen von 2015 zeigte deutlich, wie wenig die Deutschen ihre Optionen zum Investieren nutzen. Es wird zwar investiert, doch nur wenige Anleger trauen sich an risikoreichere Anlageformen heran. In erster Linie nutzen Sparer die Optionen, die besonders sicher sind, doch äußerst geringe Rendite versprechen.
Klassische Banksparprodukte wie das Sparbuch, das Girokonto, aber auch Bausparverträge und Renten- oder Lebensversicherungen liegen bei Sparern ganz vorne. Optionen, die mehr Rendite versprechen, wie Investmentfonds und Aktien sind weitaus weniger genutzt. Auch alternative Möglichkeiten, wie beispielsweise Crowdlending oder Crowdinvesting, sind mit 3 Prozent noch wenig verbreitet. Scheinbar sind alternative Anlagemöglichkeiten zu unbekannt oder erscheinen Anlegern zu risikoreich.
Das Problem: Zinstief führt zu Einbußen
Die nominalen Zinsen auf deutsche Staatsanleihen sind auf ein historisch niedriges Niveau gefallen. Die anhaltende Niedrigzinspolitik der EZB hat zu einem Allzeittief der Verzinsung sämtlicher geldmarktnaher Anlagen geführt. Dieses langfristige Zinstief sorgt dafür, dass ehemals relativ sichere und gleichzeitig gut verzinste Anlageformen kaum noch existieren. Sparer haben nicht mehr die Möglichkeit, ihr Vermögen in risikoarmen Anlageformen zu vermehren, wie es noch in Zeiten hoher Zinsen der Fall war.
Gerade auch was Altersvorsorge angeht führen niedrige Zinsen über lange Zeiträume zu großem Verlust für die Versorgung im Alter, da die Inflation den Ertrag häufig komplett auffrisst. Es muss also mehr gespart werden, um das gleiche Niveau zu erreichen, das noch vor einigen Jahren zu erwarten war. So müssen Sparer, die ihre Anlagen vermehren wollen, nach Alternativen suchen, um am Ende kein Defizit zu erleiden.
Die Lösung: Was können Anleger tun?
Professor Uwe Walz, Leiter einer von der CFS durchgeführten Analyse zu den Effekten des Niedrigzinsumfeldes, rät Anlegern aus diesem Grund: „Für private Haushalte wäre ein wesentlicher Schritt, langfristig in risikoreichere Anlagen zu investieren und diese möglichst breit zu streuen.“ Nur so können Anleger langfristig den Niedrigzins ausgleichen.
Aber wie viel Risiko sollten Sie bereit sein, einzugehen? Das ermitteln Sie, indem Sie Ihre persönliche Risikobereitschaft mit Ihren Anlagezielen abwägen.
Ermitteln Sie Ihre persönliche Risikobereitschaft
Mithilfe der folgenden Fragen, ermitteln Sie, wie hoch das Risiko Ihrer Geldanlage sein darf:
- Welches Risiko ist nötig, um ihr Anlageziel zu erreichen? Dazu müssen Sie sich zunächst ein konkretes Ziel setzen.
- Wieviel Risiko kann Ihre Anlage verkraften? Wenn zu viel Verlust ihre Anlage dezimiert, können Sie Ihr Ziel nicht mehr erreichen. Es darf also nur soweit Verlust möglich sein, dass Sie Ihr Ziel dennoch erreichen.
- Wieviel Risiko vertragen Sie persönlich? Das bezieht sich auf Ihre persönliche Einstellung und Lebensituation. Wie stehen Sie dem Gedanken an Risiko gegenüber? Wenn zu hohes Risiko Sie unruhig und nervös macht, dann sollten Sie auf der sicheren Seite bleiben. Ist die Ungewissheit kein Problem für Sie, so verkraften Sie mehr Risiko.
Portfolio zusammenstellen und diversifizieren
Die Ermittlung Ihrer Risikobereitschaft ist die Grundlage für die Gestaltung Ihres Portfolios. Der nächste Schritt beim Aufbau Ihres Anlageportfolios ist die Diversifizierung. Auf diese Weise verringern Sie das Risiko eines Verlusts der gesamten Anlage, sollte sich eine Investitionsentscheidung als falsch herausstellen. Gerade bei hoher Risikobereitschaft ist Diversifizierung wichtig. Die Gewichtung Ihres Portfolios kann somit risikofreudig sein, doch sollte Ihre gesamte Anlage nie von nur einer Anlage abhängig sein. Eine Streuung ist daher der zentrale Punkt um Risiko überschaubar zu halten.
Wie viel Risiko Ihre Anlage verkraftet, ergibt sich somit aus einer Gegenüberstellung Ihrer Ziele und Ihrer persönlichen Risikobereitschaft. Bei einem gut diversifizierten Portfolio, das über einen langen Zeitraum gehalten wird, haben Sie die Möglichkeit, risikoreichere Anlageoptionen zu verkraften. So können Sie trotz Niedrigezins Ihr langfristiges Ziel erreichen. Oberstes Gebot ist, dass Sie Ihre Investition verstehen und vertreten können.
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Sehr nützliche Informationen, dank an den Autor